Zusammenfassung
Katastrophale zwanzig Minuten führen zur Niederlage im Derby
Schweinfurt/Würzburg, 12. November 2018: Derbies haben ihre ganz eigenen Gesetze. Spannung ist hier immer garantiert und durch den Wechsel von gleich fünf ehemaligen Spielern der MD Eins Be aus Schweinfurt in die Domstadt nach Würzburg vor der Saison, sollte dieses Mal noch mehr Stimmung reinkommen. Bereits im Vorfeld hatte man sich einen schönen verbalen Schlagabtausch geleistet, der von beiden Vereinen stets humorvoll geführt wurde. Während die Schweinfurter sich Eisbärenfelle für ihre Kabinen wünschten, wurde von Seiten des ESV hierzu nichts in Aussicht gestellt, denn vor den “kuscheligen Hündchen“ des ERV war einem alles andere als Bange. Zumindest rückblickend auf die letzten Partien sollte das eine eindeutige Angelegenheit werden, jedoch war auch klar: neue Saison. Neues Glück. Und so sollte alles anders kommen.
1. Drittel – Auftakt gelingt den Eisbären
Bereits in der 6. Spielminute war es dann gleich mal ein ehemaliger Schweinfurter, der die Führung für Würzburg erzielte. Ein Zuspiel von Felix Menzel landete bei Marcel Bendel, der das erste Tor erzielte. Im weiteren Verlauf spielte die Mannschaft von Spieler-Trainer Stan Kacir zunächst solide, konnte die Führung jedoch nicht ausbauen. So ging es mit einem knappen 1:0 in die erste Pause.
2. Drittel – Eisbären kommen unter die Räder
Wie schon in der ersten Partie der Saison in Regen, so war es auch im Derby der Mittelabschnitt, der komplett misslang. Es waren gerade 36 Sekunden gespielt, als die Gastgeber durch Julian Räth ausglichen und noch bevor der Zeiger zwei komplette Umdrehungen absolviert hatte, konnte Vladislav Belov die erste Führung für den ERV markieren. Zwar glichen die Eisbären durch Kapitän Jasper Pleyer in Überzahl nochmals aus (27.), doch nur kurz später war es der Schweinfurter Kapitän Patrick Voll, der seinerseits wieder für die Führung sorgte (29.). Richtig bitter wurde es dann gegen Ende des Mittelabschnitts, als die MD Eins Be mit Treffern durch Lukas Vierengel (36.), Michael Trojok (37.) und Lukas Kleider (39.) in gut zwei Minuten das Spiel wohl vorzeitig entschied. Nach dem sechsten Gegentreffer gab es einen Torhüter-Wechsel auf Würzburger Seiten. Für den oftmals von seinen Vorderleuten im Stich gelassenen Seim Thomas, kam Alex Weiß in den Kasten. Mit 6:2 ging es in die Pause und die Würzburger waren schon jetzt reichlich bedient.
3. Drittel – Schweinfurt besiegelt den ersten Derbysieg seit Jahren
Vier Tore Differenz sind im Eishockey zwar eine Bürde wenn nur noch 20 Minuten zu spielen sind, aber doch nicht ganz unwahrscheinlich, diese aufzuholen. Da es jedoch die Schweinfurter waren, die auch die nächsten beiden Treffer durch Max Rabs (53.) und erneut Lukas Kleider (55.) verbuchen durften, war klar, dass es hier maximal noch um Ergebniskosmetik gehen konnte. So gehörte immerhin der letzte Treffer des Abends nochmal den Jungs des ESV, denn mit Patrick Grüner (58.) konnte ein weitere ehemaliger Schweinfurter sich in die Scorerliste eintragen. Geholfen hatte es freilich nichts mehr, denn die Partie war längst verloren und so stand zum Abschluss eine bittere 8:3 Niederlage auf der Anzeigetafel.
Fazit
Das Derby hatte man sich komplett anders vorgestellt. So war der Ausgang nicht nur für die ehemaligen Schweinfurter in Würzburger Reihen eine Schmach. Zu leicht hatte man das Spiel aus der Hand gegeben und sich so um sicher geglaubte drei Punkte gebracht.
“Traurig. Peinlich. Nachdem wir das Spiel im 1. Drittel noch so halbwegs im Griff hatten, ging es uns im 2. Abschnitt wie in Regen. Zu viele Strafzeiten, desaströse Defensivleistung und schon war das Spiel gelaufen. Zwar haben wir im letzten Drittel wieder ein bisschen den Faden gefunden, aber berauschend war das noch lange nicht. Mit einer Leistung wie in den ersten 20 Minuten, denke ich, dass wir das Ding gewonnen hätten, aber so war die Niederlage logisch und verdient.“ – Jasper Pleyer, Kapitän Eisbären Würzburg.
Nun heißt es, die Enttäuschung schnell vergessen und sich auf die nächste anstehende Aufgabe konzentrieren. Denn bereits am kommenden Freitag, den 16. November 2018, steht das erste Heimspiel im brandneuen Eisbärengehege auf dem Programm. Dann kommen die Drachen des EHC Mitterteich nach Würzburg, die aus drei Spielen bisher einen Sieg zu verbuchen haben und damit punktgleich mit den Eisbären in der Tabelle stehen. Sicherlich wird es eine spannende Partie, bei der die Mannen des ESV hoffentlich das Mitteldrittel endlich mal nicht verschlafen. Denn das wäre schon mal eine Grundlage, um die drei Punkte in Würzburg zu behalten. Anpfiff am Nigglweg ist um 20 Uhr. Über zahlreiche Unterstützung auf den Rängen, würde sich die Mannschaft sicherlich freuen. Und das Derby-Rückspiel, in dem eine Revanche gelingen soll, steht früh im neuen Jahr dann ja auch noch an.