Zusammenfassung
Deutliche Niederlage für Eisbären 1B im 3. Playoff-Halbfinale
Pegnitz/Würzburg, 28. Februar 2017: Nach zwei intensiven Matches im Rahmen der DNHL Playoffs zwischen dem Vorrundenmeister der 3. Liga Ost, den Bengasi Bombers, und dem Vize-Meister der 3. Liga West, der 2. Mannschaft des ESV Würzburg, in denen sich jeweils das Auswärtsteam durchsetzen konnte (Spielberichte von Spiel #1 & Spiel #2), musste ein drittes und entscheidendes Aufeinandertreffen her. Dieses sollte nur zwei Tage nach der 4:6 Heimpleite der Würzburger stattfinden, nun aber erneut in Pegnitz. Als sich die Mannschaft um den angeschlagenen Spielertrainer Michael Saller, der an diesem Tag von der Bande aus agierte, an diesem Faschingsdienstag auf den Weg nach Oberfranken machte, meinte es Petrus nicht gnädig. Es regnete unentwegt und so erwartete man eine Wasserschlacht, die sich jedoch glücklicherweise nicht einstellen sollte, da just vor den Toren der Heimat der Bombers der Niederschlag nachließ und so eine reguläre Partie stattfinden konnte. Da es beide Teams gewohnt sind, kein Dach über der Eisbahn zu haben, konnte durch das Wetter kein Vorteil ausgemacht werden.
Die Favoritenrolle bekamen dennoch die Hausherren, traten sie zu diesem entscheidenden Spiel doch mit allem was der Kader zu bieten hatte – und das war einiges an individueller Klasse – an. Auf Würzburger Seite musste man hingegen das Fehlen einiger Stammspieler verkraften. So fehlten unter anderem der langzeitverletzte Max Reindl, der gerade in diesen Spielen dringend vermisst wurde, aber auch Johannes Fischer, Ulf Lesczensky und Jozsef Matei, die über die Saison feste Größen in den Startformationen und zu diesem entscheidenden Spiel leider nicht einsatzbereit waren. So entschied die Mannschaft nochmal zusammen zu kämpfen, aber in diesem Spiel, im Vergleich zur ein oder anderen Partie zuvor, jeder Reihe ausgeglichen Spielzeit zu geben.
1. Drittel – Paukenschlag der Hausherren zu Beginn
Die Bengasi Bombers waren vorgewarnt, hatten die Würzburger doch in den beiden ersten Spielen jeweils kurz nach dem Anpfiff bereits die Führung durch ein schnelles Tor erzielen können. Dieses Mal sollte es jedoch nicht so kommen, denn es waren die Hausherren, die binnen zwei Minuten vielleicht schon die Vorentscheidung herbeiführten. Den Anfang machte Kraig Hays durch einen Abstauber und binnen 24 Sekunden legte der Spieltrainer der Bombers Mark Gerstner mit einem „Bauerntrick“ (3. Min.) nach. Ein abgefälschter Schuss von Jan Bauer und ein Treffer von Tobias Bittner in der 4. und 5. Spielminute sorgten für eine 4:0 Führung innerhalb kürzester Zeit. Als einer Rettung in Not durch Davide Brancaleoni in der 9. Minute ein Penalty der Pegnitzer folgte, ahnte man böses, doch Iwan Siltschenko, der im Würzburger Kasten begonnen hatte, parierte und von nun an fing sich die Gästemannschaft langsam. Eine der ersten guten Möglichkeiten nutzte Julian Meinhold nach gewonnenem Bully von Michael Roth dann auch direkt zum 4:1 Anschlusstreffer in der 13. Minute und so ging es, trotz einiger weiterer guter Chancen, mit einem Rückstand, der noch Hoffnung ließ, in die Pause.
2. Drittel – Bombers bleiben am Drücker
Im Mittelabschnitt waren es dann wieder die Pegnitzer, die den ersten Treffer erzielen konnten. Und wieder war es Gerstner der in der 23. Minute nach einer Einzelaktion und der zunächst erfolgten Parade des Würzburger Schlussmanns per Nachschuss erfolgreich war. Das nötige Glück hatten die Bombers dann bei einer gelungenen Aktion von Carl Wermter, der durch eine Körpertäuschung und anschließendem No-Look-Backhander für das 6:1 (28. Min.) sorgte. Dabei blieb es dann auch und so standen die Chancen, gerade nach der an diesem Abend bisher gezeigten Leistung, eher schlecht, für die Würzburger.
3. Drittel – Torfestival führt zu verdientem Sieg der Pegnitzer
Die Ansage, dass man im voraussichtlich letzten Pflichtspiel-Drittel der Saison nochmal alles geben sollte, wurde nun vom Würzburger Trainer ausgegeben. Doch kaum war man wieder auf dem Eis, ging das muntere Toreschießen der Bombers weiter. Nur 17 Sekunden waren gespielt, als Tobias Bittner mit seinem zweiten Treffer des Abends erstmals den nun planmäßig eingewechselten Würzburger Schlussmann Robin Müller überwinden konnte. Bengasi Kapitän Fabian Späth legte in der 44. Minute nach und damit stand es 8:1. Die Eisbären 1B nahm daraufhin die Auszeit und der Trainer appelierte an die Mannschaft, doch wenigstens mit ordentlichem Kampf die Partie zu beenden und nicht komplett unterzugehen. Dies zeigte Erfolg als Matthias Maier, der rechtzeitig zu den Playoffs seinen Torriecher gefunden zu haben scheint, nach Zuspiel von Dominik Kleiner durch einen herrlichen Backhander ins obere Eck in der 46. Minute auf 8:2 verkürzte. Doch wieder hatten die Gastgeber die Antwort parat, als Jürgen Späth auf 9:2 erhöhte und nur neun Sekunden klingelte es erneut im Würzburger Kasten. Andreas Eckert hatte den Treffer erzielt und drei Minuten später folgte durch Christoph Schmitt gar das 11:2. Die folgenden Chancen auf beiden Seiten konnten zunächst zählbares hervorbringen und selbst große Möglichkeiten wurden immer wieder liegen gelassen. Der letzte und vermeintlich schönste Treffer des Abends, gehörte dann jedoch den Gästen aus Würzburg. Ein Aufbaupass von Davide Brancaleoni fand Dominik Kleiner, der nach Doppelpass mit Matthias Maier und mit viel Übersicht den Endstand von 11:3 herstellte. Zwar nur ein schwacher Trost, aber immerhin hatte man den Schlussakkord der Partie gesetzt gehabt.
Fazit
„Heute sind einige mit der falschen Einstellung ins Spiel gestartet und das hat uns schon in den ersten Minuten den Sieg gekostet. Zudem hat uns heute einfach von Anfang an das Glück gefehlt und im Gegenzug waren die Bombers extrem effektiv. Der Sieg für die Pegnitzer geht auf jeden Fall in Ordnung, nur ist das Ergebnis für meinen Geschmack einen Tick zu hoch ausgefallen. Schade, dass es ausgerechnet im entscheidenden Playoff-Spiel so gelaufen ist, aber dennoch hat die ganze Mannschaft eine super Saison hingelegt, auf die wir stolz sein können. Den Bombers wünschen wir ein gutes Finale in dem der Bessere gewinnen möge. Vielleicht trifft man ja bei Zeiten wieder mal aufeinander,“ so Kapitän Benjamin Wiedenhofer nach dem Spiel. Es hat nicht sollen sein und der Einzug ins Finale, als Tüpfelchen auf dem i, wurde der Eisbären Würzburg 1B leider verwehrt.
Dennoch ist Coach Michael Saller zufrieden mit dem Erreichten. „Wir haben vor der Saison das Erreichen der Playoffs als Ziel ausgegeben und das schon frühzeitig sichern können. In einigen Spielen haben wir absolut überzeugt und jetzt am Ende halt auch gemerkt, dass es nicht nur rund laufen kann. Der Gegner hatte sehr erfahrene Mannen dabei und die haben wohl letztlich den Unterschied gemacht. Gerade da uns wichtige Spieler fehlten. Dennoch bin ich zufrieden mit der Spielzeit und freu mich schon jetzt auf die kommende Saison. Wie wir dort unsere Ziele setzen und wie die Planung dahingehend aussieht, will ich schon in den kommenden Wochen mit den Verantwortlichen besprechen. Und dann versuchen wir wieder im Sommertraining die Grundlagen zu legen. Jetzt aber gilt es erst mal noch die Saison mit dem Turnier in Mitterteich und vielleicht ja noch dem ein oder anderen Freundschaftsspiel ausklingen zu lassen.“
Damit geht die zweite Spielzeit in der DNHL für die Würzburger 1B zu Ende. Die Mannschaft konnte sich im Vergleich zur Premierensaison deutlich verbessern, was viele Gründe hat. Wichtig ist, dass überwiegend ein Team auf dem Eis stand, das zusammen gekämpft hat und bei dem der Spaß nicht zu kurz kam. Diese Mentalität gilt es zu behalten und dann wird man sehen, wo dies in Zukunft noch hinführen kann. Potential ist vorhanden und die Planungen dafür laufen bereits. Jetzt aber erst mal Daumen hoch für das geleistete und weiterhin viel Erfolg!
Statistik
Aufstellung:
Bengasi Bombers
Tor: S. Rein & M. Göpfert
Verteidigung: C. Schmitt, A. Moik „A“, E. Späth, J. Zuber, T. Sonntag, M. Kummert, T. Rembs, H. Bauer, A. Herbst
Sturm: A. Eckert, F. Späth „C“, T. Bittner, M. Gerstner, C. Wermter, K. Hays, J. Bauer, J. Späth, F. Neukirchner „A“
ESV Würzburg 1B
Tor: R. Müller & I. Siltschenko
Verteidigung: B. Wiedenhofer „C“, A. Hallmeyer, A. Bauer „A“, P. Zimmermann, D. Brancaleoni
Sturm: M. Hörner „A“, J. Meinhold, R. Varga, D. Pätzold, E. Kremer , S. Durnev, D. Kleiner, M. Roth, M. Maier
Tore:
1 : 0 | 03. Min. | K. Hays (M. Gerstner, J. Zuber)
2 : 0 | 03. Min. | M. Gerstner (K. Hays, C. Wermter)
3 : 0 | 04. Min. | J. Bauer (H. Bauer)
4 : 0 | 05. Min. | T. Bittner (A. Eckert, F. Späth)
4 : 1 | 13. Min. | J. Meinhold (M. Roth)
5 : 1 | 23. Min. | M. Gerstner
6 : 1 | 28. Min. | C. Wermter (K. Hays, M. Gerstner)
7 : 1 | 41. Min. | T. Bittner (A. Eckert)
8 : 1 | 44. Min. | F. Späth (T. Bittner, A. Eckert)
8 : 2 | 46. Min. | M. Maier (D. Kleiner)
9 : 2 | 50. Min. | J. Späth (A. Moik)
10 : 2 | 50. Min. | A. Eckert (F. Späth, T. Bittner)
11 : 2 | 53. Min. | C. Schmitt (T. Rembs)
11 : 3 | 60. Min. | D. Kleiner (M. Maier, D. Brancaleoni)
Strafzeiten:
ESV Würzburg 1B: -/-
Bengasi Bombers: 4 Min.