Zusammenfassung
Nach Heimniederlage muss die Eisbären 1B zum Entscheidungsspiel nach Pegnitz
Würzburg, 26. Februar 2017: Es war Faschingssonntag am Nigglweg und mit dem zweiten Halbfinalspiel in der Serie Best-of-Three stand gleichzeitig das letzte Heimspiel der 1B des ESV Würzburg auf dem Plan. Bestes Wetter führten an diesem Abend knapp 70 Zuschauer ins Eisbärengehege und was sie an Toren und Action zu sehen bekommen sollten, war die Anreise wert. Eine Woche zuvor hatte die 1B auswärts in Pegnitz mit einem Sieg den ersten Schritt in Richtung Finale gemacht und nun war die Marschroute klar: mit dem zweiten Sieg die Finalteilnahme perfekt machen. Selbstverständlich hatten aber auch die Gäste aus Pegnitz, welche gesammelt per Bus angereist waren, nicht vor, sich so schnell in die Sommerpause zu verabschieden.
1. Drittel – Blitzstart lässt Zuschauer hoffen
Die Mannschaft um Kapitän Benjamin Wiedenhofer konnte, wie zuletzt auch schon, verletzungsbedingt nicht auf alle Spieler zurückgreifen – aufgrund des breit aufgestellten Kaders war es dennoch möglich, drei gut besetzte Reihen ins Spiel zu schicken. Der erste Bullygewinn des Spiels ging an die Eisbären und nachdem sie aus der eigenen Zone einen geordneten Aufbau gestartet hatten, dauerte es gerade einmal 37 Sekunden bis die Fans der Eisbären jubeln durften. Benjamin Wiedenhofer spielte aus der Verteidigungszone einen Pass auf Davide Brancaleoni, dieser fuhr ins gegnerische Drittel, passte dort auf Michael Hörner und dieser verwandelte zum 1-zu-0-Traumstart aus Würzburger Sicht. Die Gäste aus Pegnitz waren nun auch wach und es begann ein schnelles Spiel mit hartem Schlagabtausch in beide Richtungen. In der 4. Minute musste Christoph Schmitt wegen eines Beinstellens für zwei Minuten in die Kühlbox, die Eisbären verpassten es allerdings mit einem Powerplaytor die Führung weiter auszubauen. Nachdem die Gäste wieder komplett waren versuchten beide Mannschaften die Scheibe im Tor unterzubringen, einzig der Erfolg blieb zunächst aus. Der Würzburger Goalie Robin Müller hatte an diesem Tag anscheinend noch nicht genügend Schritte zurückgelegt und ließ sich auf den ein oder anderen Ausflug ein, glücklicherweise ohne zählbare Konsequenzen für die Würzburger. In der 10. Minute war es dann allerdings soweit und auch er musste das erste Mal hinter sich greifen. Mark Gerstner und Carl Wermter kamen zu zweit ins Würzburger Drittel und ließen dem Würzburger Goalie keine Chance, dies sollte allerdings auch nicht der letzte Treffer der beiden gewesen sein. In der 17. Spielminute gab es erneut eine kleine Strafe gegen die Gäste: Jens Groß musste ebenfalls wegen Beinstellens eine Zwangspause einlegen. Auch dieses Powerplay blieb ohne zählbaren Erfolg aus Würzburger Sicht und nun war auch jeden Anwesenden klar, dass es hier wieder ein sehr enges Spiel zwischen beiden Mannschaften werden würde. Mit dem Stand von 1:1 ging es nach 20 Minuten ungestoppter Spielzeit in die erste Pause.
2. Drittel – 207 Sekunden scheinen das Spiel für die Gäste entschieden zu haben
In der Drittelpause folgte die Ansprache vom Würzburger Spielertrainer Michael Saller und die Richtung war klar, ein Tor musste her um wieder auf die Erfolgsschiene zurück zu finden. Den ersten Rückschlag gab es allerdings in der 24. Minute, als das Duo Gerstner und Wermter wieder die Würzburger Verteidigung überliefen und den Zwischenstand von 1:2 herstellten. Dieser Treffer und die folgenden 207 Sekunden waren für die anwesenden Würzburger Fans nicht leicht zu verkraften. In der 27. Minute verwandelte Andreas Eckert auf Zuspiel von Fabian Späth und Tobias Bittner zum 1:3 und nur 33 Sekunden später schlug es erneut im Würzburger Tor ein. Seinen dritten Treffer des Abends sicherte sich Carl Wermter auf Zuspiel von Mark Gerstner und Tobias Rembs zum 1:4 und nun war es ein weiter und steiniger Weg zurück ins Spiel für die Eisbären. Als in der 32. Minute auch noch Davide Brancaleoni für zwei Minuten wegen Beinstellens auf die Strafbank musste, ahnten die Zuschauer nichts Gutes. Die Eisbären konnten mit einem beherzten Unterzahlspiel und ordentlichen Saves von Robin Müller einen weiteren Gegentreffer verhindern; sie kamen sogar zu einer vielversprechenden Torschussmöglichkeit, allerdings ohne Erfolg. Die Strafzeit war vorbei, der Wille zum Kämpfen bei jedem Würzburger Spieler auf dem Eis zu sehen und so wurden die Eisbären in der 36. Minute belohnt. Nachdem er auf der Strafbank Energie getankt hatte, war es Davide Brancaleoni, der auf Zuspiel von Michael Roth und Michael Hörner mit einem Schlenzer von der blauen Linie den 2:4 Anschlusstreffer erzielte und damit die Hoffnung der Fans kurz vor Ende des 2. Drittels wieder weckte. Im Anschluss gab es keine weiteren Treffer bis zum Pausenpfiff.
3. Drittel – Zwei schnelle Treffer bringen Eisbären wieder ins Spiel
Ob es die Pausenansprache des Coaches oder der Wechsel des Würzburger Goalies – Iwan Siltschenko bekam nun seine Eiszeit im Würzburg Gehäuse – war, ist nicht ganz klar, aber die Eisbären erwischten wie bereits im ersten Drittel den besseren Start. In der 42. Minute fuhr Dominik Kleiner mit dem Puck ins Drittel der Bombers, passte quer auf Matthias Maier und dieser verwandelte zum 3:4. Ein Tor Unterschied ist im Eishockey Nichts und so kam nun im Stadion nochmal richtig Stimmung auf. Die Fans wollten den Sieg ihrer Heimmannschaft sehen und feuerten sie lautstark an. In der 50. Minute war es dann endlich soweit, das Würzburger Duo Kleiner und Maier schlug erneut zu und in einer unübersichtlichen Situation war es erneut Matthias Maier mit seinem zweiten Treffer des Abends, der für den 4:4 Ausgleich sorgte. Das Momentum war nun auf Würzburger Seite und die Eisbären waren dabei das Spiel zu drehen, es fehlte allerdings oftmals das letzte Quäntchen Glück um etwas zählbares zu erhalten, so schoss man am leeren Tor vorbei oder der Puck blieb vor dem gegnerischen Gehäuse frei liegen, ohne dass man ihn erreichen konnte. Was den Eisbären im Angriff an Glück fehlte, kam in der Verteidigung an Pech hinzu. In der 53. Spielminute wurde ein Pegnitzer Schuss von Späth von einem Würzburger unglücklich ins eigene Tor abgelenkt und die Gäste stellten die erneute 1-Tor-Führung von 4:5 her. In der 54. Spielminute folgte dann der letzte Treffer des Abends und erneut war es einer für die Gäste: Rembs spielte den Puck auf Gerstner und dieser verwandelte zum 4:6 Endstand. Die Emotionen köchelten nun auf beiden Seiten und nachdem in den folgenden Minuten einige kleine Fouls auf beiden Seiten nicht gepfiffen wurden, entluden sich die Emotionen in der 57. Spielminute. Die Unparteiischen holten sich beide Kapitäne zusammen und mahnten an, die letzten Minuten doch genauso fair wie zuvor zu beenden. Das Spiel ging ohne weitere Aufregungen zu Ende – die Eisbären waren am Ende ihrer Kräfte – und somit konnten die Bombers die Halbfinalserie mit dem Auswärtssieg ausgleichen. Nun müssen die Würzburger schon am Dienstag (28.02.) zum entscheidenden und letzten Spiel den schweren Weg nach Pegnitz antreten.
Fazit
»Die Fans haben heute sicherlich kein schlechtes Spiel gesehen und auch den Kampfgeist der Mannschaft war großartig,« so Kapitän Wiedenhofer nach dem Spiel. Die Würzburger hatten an diesem Tag der Pegnitzer Paradereihe um Wermter, Gerstner und Rembs nichts effektives entgegenzusetzen. Dazu fehlte auf Würzburger Seite das Scheibenglück und man verpasste, wie schon so oft in der Saison, im Powerplay zählbare Akzente zu setzen. Das alles muss aber am Dienstag aus den Köpfen der Spieler verschwunden sein, denn dann geht es wieder mit 0:0 los und es heißt Alles oder nichts – Finale oder Ferien. Das die Eisbären auswärts gewinnen können haben sie schon oft bewiesen und dem Trainerteam wird sicherlich noch eine Möglichkeit einfallen, die Bombers zu knacken. »Kleine taktische Fehler in der Verteidigung wurden heute eiskalt bestraft und das darf uns am Dienstag nicht passieren,« meinte Coach Saller nach dem Spiel und weiter: »Ich glaube aber an meine Mannschaft und bin überzeugt, dass wir das Spiel am Dienstag gewinnen werden.«
Die Eisbären 1B bedanken sich an dieser Stelle für die lautstarke und zahlreiche Unterstützung der Fans während dieser Saison bei den Heimspielen und freuen sich schon jetzt auf die kommende Spielzeit ab Oktober, dann im neuen Eisbärengehege am Nigglweg.
Mehr Bilder vom Spiel in unserer Galerie.
Statistik
Aufstellung:
ESV Würzburg 1B
Tor: R. Müller & I. Siltschenko
Verteidigung: B. Wiedenhofer „C“, M. Saller, A. Hallmeyer, A. Bauer „A“, P. Zimmermann, D. Brancaleoni
Sturm: M. Hörner „A“, J. Meinhold, R. Varga, D. Pätzold, E. Kremer , S. Durnev, D. Kleiner, M. Roth, M. Maier
Bengasi Bombers
Tor: S. Rein, M. Göpfert
Verteidigung: C. Schmitt, M. Kummert, E. Späth, J. Zuber, A. Moik „A“, J. Groß, T. Sonntag
Sturm: F. Späth „C“, C. Wermter, T. Bittner, M. Gerstner, K. Hays, J. Späth, J. Bauer, A. Eckert, T. Rembs
Tore:
1 : 0 | 01. Min. | M. Hörner (D. Brancaleoni, B. Wiedenhofer)
1 : 1 | 10. Min. | C. Wermter (M. Gerstner)
1 : 2 | 24. Min. | C. Wermter (M. Gerstner)
1 : 3 | 27. Min. | A. Eckert (F. Späth, T. Bittner)
1 : 4 | 28. Min. | C. Wermter (M. Gerstner, T. Rembs)
2 : 4 | 36. Min. | D. Brancaleoni (M. Roth, M. Hörner)
3 : 4 | 42. Min. | M. Maier (D. Kleiner)
4 : 4 | 50. Min. | M. Maier (D. Kleiner)
4 : 5 | 53. Min. | F. Späth
4 : 6 | 54. Min. | M. Gerstner (T. Rembs)
Strafzeiten:
ESV Würzburg 1B: 2 Min.
Bengasi Bombers: 4 Min.