Zusammenfassung
Derbysieg Nummer zwei für die Würzburger Eisbären
Haßfurt/Würzburg, 13. November 2023: Bekanntlich ist die Show erst zu Ende, wenn die dicke Lady singt – selten traf dieser Spruch mehr zu als beim Derby zwischen den Würzburger Eisbären und der 1B der Hassfurt Hawks, denn mit einer unglaublichen Energieleistung gelang es den Männern um Kapitän Jasper Pleyer einen Derbysieg einzufahren, bei dem zwischenzeitlich wahrscheinlich keiner der gut 200 Zuschauer auch nur einen Pfifferling auf die Eisbären gesetzt hätte.
Katastrophal aus Sicht des ESV begann das erste Drittel, denn nach knapp elf Spielminuten stand es bereits 3:0 für die Reserve der Haßfurter. Ob den Eisbären zu diesem Zeitpunkt noch die stressige und kräftezehrend Auswärtspartie zwei Tage zuvor in Regensburg in den Knochen steckte oder ob sie von der unbekümmerten Spielweise der Nachwuchs-Hawks überrascht waren, darüber lässt sich nur spekulieren. Kurzum, Torhüter Timo Jung, der noch Schlimmeres verhindern konnte und Andrew Isbisters Anschlusstreffer zum 3:1, kurz vor Drittelende, waren die beiden einzigen Lichtblicke der ersten 20 Spielminuten.
Auch im zweiten Drittel verbesserte sich zunächst nichts. Im Gegenteil, als den Hawks in der 24. Spielminute gar der vierte Treffer gelang und Routinier Mathias Kohl in der gleichen Spielminute mit einer völlig ungerechtfertigten Spieldauerdisziplinarstrafe zum Duschen geschickt wurde, sah es stark nach einem ganz bitteren Abend aus. Bekanntlich haben Derbys aber ihre eigenen Gesetze und viele andere Teams hätten sich an dieser Stelle des Spiels wahrscheinlich aufgegeben – nicht aber die Eisbären.
Mehr oder weniger von einer auf die andere Minute entwickelte sich ein völlig neues Spiel, denn plötzlich fing die Eisbärentruppe an Eishockey zu spielen. Schnell, zügig ohne „Tändeleien“ wurden die Hawks in ihrem eigenen Drittel eingeschnürt. In der 32. Minute gelang Verteidiger Stepan Jirovec der erneute Anschlusstreffer und Dominik Sala, nach einem Bilderbuchangriff über Jasper Pleyer und Martin Oertel, nur zwei Minuten später, ein Kunstschuss zum 4:3. Die logische Konsequenz des druckvollen Angriffsspiels der Eisbären waren nun Strafen auf der Haßfurter Seite. Als dann nochmal Stepan Jirovec in Folge eines Powerplays erfolgreich war, waren die Eisbären wieder komplett zurück im Spiel und mit 4:4 ging es auch in die Pause.
15 Minuten lang sollte sich auch im letzten Drittel nichts ändern. Konzentriert und bis in die Haarspitzen motivierten meldete sich die Eisbären zurück und als Felix Brahmer in der 48. Spielminute zur 5:4 Führung einnetzte war das Spiel endgültig gedreht. Doch auch an diesem Punkt dachte das Team keine Sekunde lang daran, den Fuß vom Gas zu nehmen. Mit unglaublich viel Lauf- und Spielfreude schnürten die Eisbären die Hawks weiter in ihrer Zone ein und stellten in Folge ihrer Angriffswellen in der 50. Minute gar auf 6:4. Nach einer Auszeit versuchten die Hawks sich nun noch einmal zu sortieren, warfen alles nach vorne und erspielten sich ab der 55. Minute auch nochmals gute Einschussmöglichkeiten, die allerdings von ESV-Keeper Timo Jung, auf den sich seine Vorderleute wieder zu 100% verlassen konnten, bis zur 59. Minute, bravourös entschärft. 40 Sekunden vor Ende der Partie gelang den Hawks zwar in Überzahl noch das 5:6, doch letztendlich ließ sich kein Würzburger Spieler an diesem Abend mehr die Butter vom Brot nehmen und so konnte am Ende des Tages der zweite Derbysieg in dieser Saison eingefahren werden.
Fazit des Spiels: Zum Spieler des Abends wurde stellvertretend für das gesamte Team Center Felix Brahmer gewählt. Der gebürtige Allgäuer ist seit Wochen in überragender Form und gemeinsam mit Flügelmann Andrew Isbister vor allem defensiv unersetzlich geworden. Lobenswert sind mit Sicherheit auch die Leistungen von Sebbo Krause, Stepan Jirovec und Jasper Pleyer an diesem Wochenende. Flori Feichtinger und Mathieu Pere erwiesen sich erneut als Verstärkungen für das Team, für das auch Flo Mundl, trotz starker Schmerzen am Fuß auflief und ein starkes Spiel ablieferte. Keeper Timo Jung gehört in seiner momentanen Verfassung mit Sicherheit zur „Creme de la Creme“ der Liga auf der Torhüterposition.