Zusammenfassung
Dezimierte Eisbären 1B bringt Piratenschiff aus Pegnitz zum kentern
Würzburg, 25. Februar 2019: Mit dem Heimsieg im ersten Spiel des Playoff-Halbfinales im Gepäck, reiste die Eisbären 1B mit einer gewissen Gelassenheit in die Fränkische Schweiz, wo am letzten Sonntag im Februar Spiel 2 auf dem Programm stand. Sorgen bereitete lediglich die Kaderplanung. Die schon die komplette Saison anhaltende Verletzungsserie, gepaart mit einer Krankheitswelle und einigen verhinderten Spielern sorgte dafür, dass Trainer Michael Saller nur ein kleines Rumpfteam von neun Feldspielern und einem Goalie zur Verfügung stand. Auch wenn einige Stammkräfte fehlten, war die Mannschaft dennoch stark besetzt und bereit, den Piraten eine – hoffentlich letzte – Schlacht zu liefern. Der Würzburger Coach hatte die Devise ausgegeben, auch mit kleiner Besetzung und der daran angepassten Strategie, das Spiel zu gewinnen, denn ein drittes Halbfinale wie in den vergangenen beiden Jahren, wollte man in jedem Fall abwenden und zugleich die erste Teilnahme am Finaltag der DNHL sichern. Die Bedingungen vor Ort waren perfekt, als um kurz nach 18 Uhr die Partie im fast schon kitschig anmutenden Sonnenuntergang angepfiffen wurde.
1. Drittel – Würzburger gehen früh in Führung
Vom ersten Bully an wach sein und nach Möglichkeit einen schnellen Führungstreffer erzielen, war die Maßgabe zu Beginn der Partie. Die Mannschaft setzte dies um und erzielte schon in der 3. Minute durch einen Treffer von Max Reindl das 1-0. Vorausgegangen war ein Schuss von Johannes Maier, den der gegnerischen Goalie nach vorne abprallen ließ. Den Rebound verwandelte der Würzburger Center zur Führung. Zwar war das offensichtlich ein Dämpfer für die motiviert gestarteten Piraten, doch sie erholten sich schnell davon und so entwickelte sich ein flottes Spiel, ohne wirklich zwingende Chancen auf beiden Seiten. Eine brenzlige Situation vor dem Würzburger Tor führte in der 10. Minute zum Ausgleich, nachdem ein Pass vor den wieder einmal stark aufgelegten Würzburger Schlussmann Robin Müller, von einem Schlittschuh unhaltbar abgefälscht wurde. Am Ende war nichtmal auszumachen, wer zuletzt den Puck berührt hatte, was für den neuen Zwischenstand von 1-1 jedoch auch unerheblich war. Zugeschrieben bekam den Treffer Luca Valentin. Die erste Strafzeit des Spiels wurde wegen zu vielen Spielern auf dem Eis gegen Würzburg ausgesprochen, konnte jedoch von den Gastgebern nicht genutzt werden und so ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Pause.
2. Drittel – Nichts zählbares im Mitteldrittel
Im den zweiten 20 Minuten waren es die Pirates, die mehr Spielanteile verzeichnen konnten, dabei aber kaum gefährlich vor dem Würzburger Tor auftauchten, sondern sich zumeist mit Schüssen aus der Ferne versuchten, die allesamt ohne Erfolg blieben. Der 2. Mannschaft des ESV merkte man nun bisweilen an, dass man personell doch recht knapp besetzt war und noch eine ordentliche Portion Arbeit bevorstand, um erfolgreich das Eis zu verlassen. Da gleich zwei Überzahl-Situationen für die Eisbären ungenutzt blieben, ging es mit einem Unentschieden in den Schlussabschnitt.
3. Drittel – Kämpferische Leistung beschert der Eisbären 1B den verdienten Erfolg
Die letzten 20 Minuten begannen, wie vor der Pause. Pegnitz schoss zumeist aus großer Entfernung auf das Würzburger Tor und war daher eher ungefährlich. Die Eisbären wiederum mussten mit ihren Kräften haushalten und kamen nur gelegentlich gefährlich vor Sven Tuma im Tor der Piraten. War man der Meinung, dass die zahlenmäßig besser aufgestellten Gastgeber es am Ende über die Kondition entscheiden würden, so wurde man am eines Besseren belehrt. Denn die Eisbären kamen nun immer wieder zu guten Chancen, wobei der erneute Führungstreffer in der 52. Minute dann doch einer der glücklichen Sorte war. Max Reindl, bereits Torschütze zur Führung im ersten Drittel, schoß, ob gewollt oder versehentlich sei an dieser Stelle den Spekulationen überlassen, von hinter der Torlinie dem Schlussmann der Piraten so an den Schoner, dass die Scheibe von dort ins Tor abprallte. Folge war die erneute Führung für Würzburg. Nur eine Minute später gelang es den Eisbären den sichtlich geschockten Piraten den endgültigen Todesstoß zu versetzen. Dieses Mal war es der Doppeltorschütze, der die Scheibe flach in Richtung des gegnerischen Kastens schoß, wo sie von Johannes Maier unhaltbar zum 3-1 ins Tor abgelenkt wurde. Zwar waren noch knappe acht Minuten zu spielen, aber der Glaube, das Spiel noch drehen zu können, schien bei den Pegnitzern verschwunden zu sein.
Dafür wurde es nun nochmal ziemlich ruppig, was zur Folge hatte, dass der einzige Torschütze der Pirates in der 57. Minute vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Die Überzahl nutzten die Eisbären, um das Spiel unaufgeregt zu Ende zu bringen, denn wichtig war nun nur noch, keinen weiteren Verletzten zu beklagen und von unnötigen Strafen verschont zu bleiben. Dies gelang und so war der Jubel als die Sirene nach 60 Minuten ertönte sicherlich weithin zu hören.
Fazit
Damit war der größte Erfolg seit Bestehen der Eisbären 1B besiegelt, denn nachdem man in den letzten beiden Jahren jeweils im Halbfinale in drei Partien den kürzeren zog, gelang dieses Mal sogar der Sweep. Das Piratenschiff aus Pegnitz wurde in Spiel 2 von nur 10 Eisbären zum kentern gebracht, nachdem es im Hinspiel durch den 8-4 Sieg bereits Schlagseite bekommen hatte – darauf kann die Mannschaft wahrlich stolz sein.
“Das war heute eine geschlossene Mannschaftsleistung meines Teams. Ich habe immer an den Sieg geglaubt, was meine Freude jetzt jedoch nicht mindert. Unser Matchplan ist aufgegangen, weil alle zusammen gekämpft und sich so den Erfolg verdient haben. Und das, obwohl wir stark dezimiert waren. Zwar haben uns einige Leistungsträger gefehlt, aber andere waren dabei und alle sind füreinander in die Bresche gesprungen. Nun wollen wir uns nicht auf dem Erfolg nicht ausruhen, sondern weiter konzentriert arbeiten, um im Finale dann hoffentlich wieder bei möglichst kompletter Besetzung einen erfolgreichen Saison-Abschluss zu feiern.“ – Michael Saller, Coach Eisbären Würzburg 1B.
Wie es sich für einen sportlichen Vergleich gehört, war all die Anspannung und damit auch Aggressivität nach dem Spiel verflogen und so trafen sich beide Mannschaften vor den Kabinen um gemeinsam mit einem verdienten Bierchen anzustoßen. So muss es gerade im Hobby-Bereich laufen – auf dem Eis hart aber überwiegend fair und danach freundschaftlich miteinander.
Die 2. Mannschaft des ESV Würzburg freut sich über den Einzug ins Finale der DNHL 3. Dort wird man am 31. März 2019 um 12.30 Uhr in der Arena Nürnberg auf die Bengasi Bombers aus Pegnitz treffen. Pikantes Detail: gegen die Bombers war man vor zwei Jahren im Halbfinale gescheitert und hat daher noch eine Rechnung offen. Mal schauen, ob die Revanche gelingt und das Team ungeschlagen die Saison beendet und damit auch die Meisterschaft feiern darf. In jedem Fall wird die Teilnahme am Finaltag ein tolles Erlebnis. Über Unterstützung auf den Rängen würde sich die Mannschaft natürlich freuen.
Impressionen der Partie: