Regen, 21.02.2025. Es war ca. 19:00 Uhr, als der Mannschaftsbus der Würzburger Eisbären vor der Eissporthalle Regen einparkte. Knapp 75 Minuten verblieben den ESVlern demzufolge auch nur, sich auf das erste von möglichen drei Spielen der Play-off-Serie gegen die Regener „Red Dragons“ vorzubereiten. Keine leichte Aufgabe, schließlich hatte man zum einen zu diesem Zeitpunkt bereits eine 4,5-stündige Busfahrt in den Knochen und zum anderen war bekannt, dass die Regener ihre Division der Bezirksliga souverän als Spitzenreiter abgeschlossen hatten.
Als der Puck um 20:15 Uhr zum ersten Mal an diesem Abend eingeworfen wurde, begann daher auch ein Spiel auf sehr hohem Niveau, das dem Prädikat „Play-off-Spiel“ auch in vollem Umfang gerecht werden sollte. Regensburg drückte sofort nach vorne, kam mit ihren pfeilschnellen Stürmern auch gleich zu guten Möglichkeiten, scheiterte aber pausenlos an der kompakt stehenden ESV-Defensive oder an Eisbären-Keeper Radek Uhrin, der an diesem Abend mit Abstand der beste Akteur auf dem Eis war und über 70 (!!) Schüsse parieren sollte. Generell spielten die Eisbären jedoch schlau und kamen auf der Gegenseite zwar zahlenmäßig zu weniger Tormöglichkeiten als die „RedDragons“, qualitativ aber zu wesentlich besseren. Umso ärgerlicher war es aus ESV-Sicht, dass der erste Treffer der Niederbayern in der 6. Spielminute während einer 5:3-Überzahlsituation der Würzburger fiel. „Das war schlicht und ergreifend ein riesengroßer Mist, den wir da zusammengespielt haben“, schimpfte Spielertrainer Martin Oertel rückblickend und ergänzt: „Positiv war natürlich aber auch die Reaktion der Mannschaft, denn großartig davon beeinflussen lassen hat sich bei uns keiner!“ Nicht verwunderlich also, dass Eugen Nold nach einer schönen Kombination über Oertel und Domi Sala sechs Minuten nach dem Gegentor für seine Farben zum Pausenstand ausglich.
Der zweite Abschnitt begann zunächst unglücklich aus ESV-Sicht, denn nur drei Minuten nach Wiederanpfiff schlossen die Regener eine ihrer zahlreichen Kombinationen an diesem Abend mustergültig ab. Statistisch gesehen passierte in den folgenden 17 Spielminuten nichts Erwähnenswertes, was allerdings nichts daran ändert, dass die gut 200 Zuschauer auf der einen Seite eine überaus lauf- und spielfreudige Heimmannschaft sahen und auf der anderen Seite eine clever spielende Gastmannschaft, die durch gefährliche Konter ebenfalls immer wieder brandgefährliche Offensivaktionen kreierte, schlicht und ergreifend aber auch von der Leistung ihrer kompletten Defensivabteilung und Penalty-Killing-„Units“ im Spiel gehalten wurde.
So lief das Spiel bis ins dritte Drittel hinein, bis die Partie ihren Höhepunkt erreichte. 43 Minuten waren gespielt, da wurde Domi Sala nach einem Abspielfehler der Regener von Martin Oertel bedient – der Torjäger blieb eiskalt und traf zum Ausgleich. Die Regener waren in den folgenden Minuten sichtlich geschockt, die ESVler dagegen am Drücker. „Ich glaube, wir hätten das Spiel gedreht, wenn der Puck bei einer dieser riesigen Chancen, die wir kurz nach dem Ausgleich hatten, reingesprungen wäre“, so Eugen Nold nach Spielende. Zum Leidwesen aller ESV-Anhänger passierte das aber nicht und wie es im Sport häufig der Fall ist, gelang sieben Spielminuten später im Gegenzug den Regenern das erneute Führungstor. Die Eisbären warfen jetzt komplett alles nach vorne, nahmen aber in der 51. Spielminute nach einem missglückten Zweikampf auf der Strafbank Platz, was die „RedDragons“ 83 Sekunden später ausnutzen. Die Eisbären kämpften zwar unverdrossen weiter und erspielten sich nicht nur, als sie zwei Minuten vor Ende der Partie ihren Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers ersetzten, einige brandgefährliche Einschussmöglichkeiten, mussten sich aber am Ende aufgrund eines Regener „Empty-Netters“ (60. Minute) und eines Sonntagsschusses nur 1 Sekunde vor Ende schlussendlich mit 6:2 geschlagen geben. Fazit des Spiels: Die Fans wurden vom ersten Spiel der Serie mit Sicherheit nicht enttäuscht, denn es war Play-off-Eishockey pur, bei dem sich zwei sehr gute Teams gegenüberstanden. Verlassen konnten sich die ESVler (wie schon die gesamte Saison über) im Gegensatz zum Überzahlspiel an diesem Abend auf ihre „Penalty-Killer“. Radek Urin bewies erneut seine Qualitäten. Ihm wurde nach dem Spiel von der gastgebenden Mannschaft zu Recht der Titel „Spieler des Abends“ verliehen.