Würzburg, 09.02.2025.Wie schon in der Vorwoche, beim Spiel in Weiden, war auch das ESV-Heimspiel gegen den ESC Haßfurt kein Spaziergang für das Nervenkostüm eines Eisbärenfans. Glücklicherweise gelang es den Männern um Kapitän Jasper Pleyer allerdings erneut sich die alte Binsenweisheit des Mannschaftssports „Wenn es holprig wird, steigt man nicht aus, sondern schnallt sich an!“ im vierten und letzten Haßfurt-Derby der Saison zu beherzigen. Kein Adjektiv könnte nämlich den 5:4 Heimsieg der Eisbären treffender zusammenfassen als „holprig“.
Aufgrund etlicher Spielverlegungen mussten die „Hawks“ aus Haßfurt an diesem Sonntag bereits zum dritten Mal (!!!) an diesem Wochenende „ran“ und reisten aufgrund etlicher Verletzungen und Ausfällen auch nur mit elf Feldspielern an. Dies schien die junge Haßfurter Truppe aber wenig zu beeinträchtigen, denn sie präsentierten sich vom ersten Bully weg als äußert lauf- aber auch spielfreudig. Angeführt von ihrem einzig verbliebenen Routinier Eugen Nold (der ESV fand eigentlich das ganze Spiel über kein richtiges Mittel ihn in den Griff zu bekommen), zogen die ESCler daher bis zur 15. Spielminute auf 0:2 davon. Den Eisbären gelang es glücklicherweise aber dennoch mit einem „blauen Auge“ aus dem ersten Abschnitt davonzukommen, da auch Jasper Pleyer und Domi Sala kurz vor Drittelende für den ESV trafen.
Spätestens jetzt war jedem klar, dass ein gehöriges Stück Arbeit auf das Team warten würde, und das bestätigte sich in Minute 26 als die Hawks erneut in Führung gehen konnten. Vor allem am Zusammenspiel innerhalb der Reihen haperte es an diesem Abend beim ESV, denn Chancen erspielten sich die Eisbären sehr wohl, doch entweder klärte ein „Hawk“ in letzter Sekunde oder ein ESV-Zuspiel war einfach nur ungenau. So ist es wenig verwunderlich, dass der dritte ESV-Treffer nur dank einer schönen Einzelleistung von Stepan Jirovec zustande kam (31. Spielminute) und für das vierte Tor (Patrick Kohnle, 38. Minute) ein Powerplay nötig war.
Das dritte Drittel startete also mit einer wenig komfortablen 4:3 Führung aus Sicht der ESVler, die im sich im dritten Drittel, auch wenn sie immer noch weit von ihrer Topform an diesem Abend entfernt waren, spielerisch ein wenig steigern konnten. Zwölf Minuten lang passierte dementsprechend wenig Erwähnenswertes, die Eisbären vergaben die ein oder andere Großchance, die „Hawks“ konterten zwar wesentlich seltener, wenn dann aber immer noch brandgefährlich. In der 53. Spielminute schafften es dann aber doch die Hausherren erneut durch eine Einzelaktion, diesmal von Sala, ihre Führung auszubauen. Das Spiel wurde von nun an wesentlich „ruppiger“, kleinere Nickligkeiten nahmen auf beiden Seiten zu und logischerweise stiegen die Emotionen, die sich dann schließlich in der 56. Spielminute „entladen“ sollten. Währende einer ESV-Powerplaysituation wurde ESV-Kapitän Jasper Pleyer mehrmals von seinem Haßfurter Gegenspieler rüde von hinten attackiert. Ein Handgemenge entstand, in dem nahezu alle Spieler auf dem Eis involviert waren. Das Schiedsrichtergespann traf im Anschluss zum Glück beider Seiten sehr gute Entscheidungen und entfernte alle „bösen Buben“ beider Seiten für den Rest des Spiels aufgrund von übertriebener Härte. Von großen Strafen sahen die Schiedsrichter in dieser Situation völlig zu Recht ab, da es sich schlussendlich um eine harmlose Aktion handelte. Vier Spieler jeder Mannschaft verbrachten daher die letzten vier Spielminuten auf den Strafbänken, was wiederum die Auswechselbänke beider Teams mehr als überschaubar machte. Richtig spannend wurde es jedoch noch einmal, als es den „Hawks“ 82 Sekunden vor dem Ende der Partie noch einmal gelang, zurückzukommen. Der, aus ESV-Sicht völlig vermeidbare Gegentreffer, hatte aber am Ende keinen gravierenden Einfluss mehr auf das Ergebnis, da die Eisbären ihren Torraum mit „Mann und Maus“ in den Schlusssekunden verteidigen konnten.
Fazit des Spiels: Der ESV schlägt den Lokalrivalen aus Haßfurt zum vierten Mal in dieser Saison und gewinnt gegen die sehr tapfer kämpfenden und über weite Strecken des Spiels auch sehr gut spielenden Gäste, am Ende doch auch verdient, drei weitere Punkte. Für das letzte Wochenende der Hauptrunde (14.02.25 und 16.02.25) muss sich das Team aber auf jeden Fall wieder steigern, denn sowohl mit dem ERV Schweinfurt (Heimspiel am Freitag) wie auch dem EV-Weiden (Heimspiel am Sonntag) warten nochmals zwei äußerst unangenehme Gegner auf die Eisbären.